13 Mai Projekte brauchen Perspektiven – Anja Karliczek beim Deutschen Kinderschutzbund
Kreis Steinfurt. „Im kleinen Stil machen wir das schon seit Jahren und haben bereits Bausteine entwickelt, um Lehrer und Betreuer fortzubilden,“ erklärt Sabine Busch-Murray beim Besuch der CDU-Bundestagsabgeordneten Anja Karliczek beim Kinderschutz-Zentrum Rheine. Anlass des Besuchs ist die Bewerbung des Kinderschutz-Zentrums zur Teilnahme am „Bundesweiten Modellprojekt 2015-2018 zum Schutz von Mädchen und Jungen mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt in Institutionen“. So lang der Name, so kompliziert die Ausschreibung des Bundesfamilienministeriums.
„Im Rahmen der Inklusion werden Kinder mit Behinderung verstärkt in den Lebensalltag von Schule und Freizeit integriert – aber das hat auch Konsequenzen, denen Lehrer und Betreuer gegenüber stehen.“ erläutert die Leiterin des Kinderschutz-Zentrums Busch-Murray. Die neuen Medien verschärften dieses Phänomen, erklärt die Diplom-Psychologin. „Konzepte und Grundlagenforschungen zu diesem Thema gibt es reichlich. Viel nötiger als weitere Gutachten brauchen wir vom Bundesfamilienministerium endlich eine solide Finanzbasis, um die Konzepte umzusetzen!“, fordert Anne Sundermann, Leiterin der kreisweit tätigen Geschäftsstelle des Deutschen Kinderschutzbundes Rheine e. V., ganz pragmatisch.
Finanzpolitikerin Anja Karliczek MdB bestätigte, dass der Bund bisher immer nur Projekte anstoßen könne, die dauerhafte Unterstützung dann in den Ländern und Kommunen läge. Sie arbeitet bei der Neuregelung der Bund-Länder-Finanzen mit und hat „viel dafür übrig, Kompetenzen an die Bundesländer abzugeben, wenn Düsseldorf dann Projekte in den ländlichen Räumen vernünftig durchfinanziert. Das wäre ein weiterer Schritt zur Entflechtung der Finanzstrukturen und dahin, dass die Länder ihrer Verantwortung gegenüber den Kommunen auch tatsächlich nachkommen.”
Hintergrund:
Der Deutsche Kinderschutzbund in Rheine wurde 1981 gegründet und hat seit 1987 eine hauptamtlich besetzte Gewaltberatungsstelle.