„Probleme an Flughäfen waren bekannt“

„Probleme an Flughäfen waren bekannt“

Zu wenig Personal bei Abfertigung

Berlin/Steinfurt. Stundenlanges Warten für die Kofferabgabe, Probleme beim Einchecken am Terminal, gestresste Mitarbeiter bei der Kontrolle – auch über die Pfingstfeiertage gab es wie in den Osterferien chaotische Szenen an deutschen Flughäfen. Grund ist das gestiegene Passagieraufkommen und der sich verschärfende Mitarbeitermangel an den Flughäfen. Nachdem auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing das Problem erkannt hat, reagiert die CDU/CSU-Opposition mit heftiger Kritik an den Verantwortlichen. „Die Probleme im Luftverkehr sind seit geraumer Zeit bekannt“, sagte die tourismuspolitische Sprecherin der CDU-CSU-Bundestagsfraktion, Anja Karliczek. „Schon zu Ostern waren die Engpässe spürbar. Da gab es an vielen Flughäfen sehr lange Wartezeiten vor dem Abflug“, sagte die CDU-Politikerin aus dem Kreis Steinfurt weiter. Wissing falle das Problem sehr spät auf. Dort wo, wie an Flughäfen, Qualifikationsanforderungen wie Zuverlässigkeits- und Sicherheitsüberprüfungen nötig seien, sei das Problem auch nicht kurzfristig zu beheben, fuhr die Politikerin fort. „Die Genehmigungsbehörden müssen sich überlegen, wie sie gemeinsam mit den Arbeitgebern an Flughäfen eine Lösung finden.“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) befürchtet Personalengpässe in der Reise- und Verkehrsbranche während der Sommerferien. Einerseits wollten die Menschen wieder reisen, andererseits habe die Branche wegen der Corona-Krise viele  Beschäftigte verloren, sagte Wissing der „Bild am Sonntag“.

Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV sind in den Sicherheitskontrollen, beim Check-in sowie in der Flugzeugabfertigung rund 20 Prozent der Stellen unbesetzt.

Laut CDU/CSU und dem Flughafenverband sind gibt es zwei Ursachen für den Mitarbeiter-Mangel: Zum einen wollen immer mehr Menschen nach zwei Jahren Reisen. Zum anderen hat die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass viele Mitarbeiter zu anderen Branchen abgewandert sind, die in der Krise bessere Beschäftigungsverhältnisse geboten haben. Auch der Krieg in der Ukraine habe sich auf die Personalausstattung ausgewirkt, da viele Menschen aus der Ukraine und Polen gerade bei der Gepäck-Abfertigung gearbeitet hätten. „Dieses Problem muss Wissing jetzt angehen, damit es in den Sommerferien nicht zu noch größeren Problemen kommt“, sagt die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Steinfurt weiter.



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