Westfälische Nachrichten: Ungewöhnlicher Wahlkampf-Frühschoppen der Lotter CDU

Westfälische Nachrichten: Ungewöhnlicher Wahlkampf-Frühschoppen der Lotter CDU

Sogar Edeka und Aldi zusammengeführt

-tn- Lotte – Es gibt Menschen, die kämen nie auf die Idee, zu einer Wahlkampfveranstaltung zu gehen. Einige von dieser Sorte kamen jedoch am Sonntag zum Frühschoppen der Lotter CDU ins Haus Hehwerth. Gesorgt hatte dafür vor allem Horst Petersson, der frühere Aldi-Nord-Bevollmächtigte, der erstmals in Alt-Lotte für den Gemeinderat kandidiert.

Unter den zeitweise rund 100 Besuchern befanden sich neben Parteikollegen und Unterstützern auch persönliche Freunde und Nachbarn Peterssons, einige davon alles andere als eingefleischte CDU-Wähler.

Dennoch verfolgten sie aufmerksam die Grußworte der Bundestagsabgeordneten Anja Karliczek, des Landtagsabgeordneten Wilfried Grunendahl, des CDU-Ortsvorsitzenden Stephan Lütke Glanemann, des Lotter Fraktionschefs Werner Schwentker und – vom Kreistagskandidaten Eckhard Finke live eingespielt – vom Europaabgeordneten Markus Pieper per Handy aus dem Weserbergland.

Dass all diese Wahlkämpfer sogar reichlich Beifall von den Neutralen bekamen, lag an einer Grundbotschaft, die Horst Petersson auch in die Kommunalpolitik einbringt: Versöhnen statt spalten. Dass die vom früheren SPD-Ministerpräsidenten Johannes Rau stammt, stört ihn gar nicht.

Und so mischten sich bei Bratwurst und Kaltgetränken auch völlig zwanglos Mitglieder der Sportfreunde und des TuS Lotte – zwei Vereine, die offiziell ein schwieriges Verhältnis pflegen, denen Petersson aber beiden angehört. Symptomatisch, dass der Ex-Manager, der die Veranstaltung initiierte, organisierte und morderierte, in einer Art Werbeblock von der Bühne aus sowohl Martina Cords Edeka als auch den örtlichen Aldi-Markt anpries.

Stephan Lütke Glanemann nahm diesen ungewöhnlichen Grundtenor für eine Wahlkampfveranstaltung auf, indem er in seiner Rede betonte, dass „gegenseitiger Respekt gegenüber anderen Meinungen“ über allen inhaltlichen Streitfragen stehe. Hier müsse sich das C aus dem Parteinamen niederschlagen. Zudem solle Politik das Wohl der Bürger mehren, nicht den Streit.

Bevor auch noch der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Karl-Josef Laumann, zu der Runde stieß, deutete Wilfried Grunendahl an, dass in Steinfurt eine Lösung für die Halener Ortsdurchfahrt der Kreisstraße 23 offenbar kurz bevorstünde. Es würde in das konstruktive Gesamtbild passen.

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