Westfälische Nachrichten: Bundestagsabgeordnete bei Biederlack – „Made in Greven“ sichern

Westfälische Nachrichten: Bundestagsabgeordnete bei Biederlack – „Made in Greven“ sichern

Greven – Rohstoff-Hedging, Bundesförderprogramme für Innovationsprojekte, Preisrisiken bei Welthandelsrohstoffen, waren die Themen während des Besuchs der CDU-Bundestagsabgeordneten Anja Karliczek beim Grevener Textilunternehmen Hermann Biederlack GmbH & Co. KG.

Bereits in der vierten Generation werden in dem Ausbildungsbetrieb jährlich bis zu 1,5 Millionen hochwertige Decken hergestellt. „In der Hochsaison arbeiten bis zu 200 Mitarbeiter im Zwei- bis Drei-Schicht-Betrieb“, erläuterte Ralf Rensmann, einer von drei Geschäftsführern des Traditionsunternehmens das vollstufige Produktionsverfahren: „Wir machen hier am Standort Greven alles von der Färberei über Spinnerei, Weberei, Ausrüstung und Konfektion bis zum Marketing und Vertrieb.“

Biederlack sei Marktführer im Bereich der gewebten Decken in Deutschland und exportiere derzeit in rund 50 Länder, berichtete Lotty Biederlack.

Aber „Made in Germany“ habe auch seine Tücken, kam Dr. Michael Ottenjann zum Kern des Gesprächs. Die hohe Abhängigkeit von Preisen der internationalen Rohstoffmärkte bereiteten dem Mittelständler in der Vergangenheit manchmal Sorge: „Die Verkaufspreise werden aktuell auf einen festen Basispreis je KG Baumwolle kalkuliert. Wenn der Preis auf dem Weltmarkt plötzlich anzieht, können wir das nicht eins-zu-eins auf unsere Preise aufschlagen“, erklärte Ottenjann der CDU-Politikerin.

Daher müsse man Einkäufe gut planen und die schwankenden Rohstoffpreise und Wechselkurse absichern – im Fachjargon „Rohstoff-Hedging“ genannt. Also die Verringerung eines finanziellen Risikos durch die Mischkalkulation mit anderen Einkäufen, um den eigenen Verkaufspreis stabil zu halten, heißt es dazu weiter in der Presseinformation der Bundestagsabgeordneten.

Auch Finanzpolitikerin Anja Karliczek bestätigte: „In Zeiten stark schwankender Rohstoffpreise wird Hedging auch für international tätige Mittelständler immer wichtiger und gehört zum soliden Risikomanagement. Das sichert Arbeitsplätze und macht eine nachhaltige Planung von Produktionsprozessen erst möglich.“

Weiterer wichtiger Standortfaktor für den Erfolg eines mittelgroßen Unternehmens sei die Ausgabenseite, so Ottenjann und warb für eine stärkere Berücksichtigung des regionalen Wirtschaftsstandortes.

Er warnte vor mehr gesetzlichen Vorgaben, die mittelständische Unternehmen einschränkten oder ihnen zusätzliche Kosten aufbürdeten, wie zum Beispiel weitere Verschärfungen im EEG oder im Umweltrecht.



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