„Ohne Strom- und Gaspreisdeckel stirbt das heimische Handwerk”

„Ohne Strom- und Gaspreisdeckel stirbt das heimische Handwerk”

Karliczek und Tischner besuchen Bäckerei-Betrieb

Recke/Steinfurt/Berlin. „Wenn nichts geschieht, stirbt unser mittelständisch geprägtes Handwerk.” Unter dieser besorgniserregenden Überschrift stand ein Treffen der heimischen Bundestagsabgeordneten Anja Karliczek mit führenden Vertretern der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf in der Landbäckerei Remke in Recke. Die Inhaber Michael und Andreas Remke wiesen bei dem Besuch der CDU-Politikerin und des Hauptgeschäftsführers der Kreishandwerkerschaft in ihrem Betrieb auf die enorm gestiegenen Kosten nicht nur für Getreide, Zucker und Diesel/Benzin hin. „Seit dem Ukraine-Krieg verzeichnen wir hier Strom- und Gaspreissteigerungen von bis zu 400 Prozent”, erklärten die Brüder. Diese gestiegenen Kosten seien trotz großer Akzeptanz bei den Kunden für das regionale Handwerk und bereits vorgenommener Energiesparmaßnahmen in dem Betrieb nur sehr schwer oder gar nicht am Markt umzusetzen. Täglich verlassen zum Beispiel 40000 Brötchen den Betrieb mit 19 Filialen im Tecklenburger Land. Musste der Betrieb in der Vergangenheit 400000 Euro an Energiekosten zahlen, wären es aktuell über 1,2 Millionen Euro. “Das halten wir nicht durch.”

Anja Karliczek bekräftigte ihre Forderung an die Bundesregierung, jetzt schnell und konsequent zu handeln. „Ich fordere Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf, endlich die Deckelung der Strom- und Gaspreise umzusetzen. Das würde die wilde Spekulation gerade aus dem Strommarkt nehmen. Unsere mittelständische Wirtschaft – und allem voran das Handwerk – braucht diese Deckelung, damit sie in den kommenden Monaten wirtschaftlich überleben.

Gingen diese mittelständisch geprägten Strukturen einmal verloren, wäre es fast unmöglich, sie wieder aufzubauen. „Dann sieht unser Kreis, unser schönes Münsterland anders aus. Dass kann doch keiner wollen?“

Die Belastungen für das heimische Handwerk prägten nach Angaben von Frank Tischner fast jedes Gespräch. „Es steht die gesamte Wertschöpfung in der Region auf dem Spiel. Unsere Handwerksbetriebe können diese enorm gestiegenen Energiekosten nicht bezahlen und am Markt umsetzen. Wir brauchen ein neues Design des Strommarktes, einen Preisdeckel für Energiekosten und vor allem brauchen wir ein entschlossenes und schnelles Handeln der Bundesregierung”, sagt der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt/Münster.

Heimische Betriebe müssten Gewinne machen, um ihre Wirtschaftskraft sicher zu stellen. „Es können ja nur Unternehmen in die Zukunft und in die Nachhaltigkeit investieren, die auch Geld verdienen und Steuern zahlen“, sagte die Politikerin aus Brochterbeck, die seit der Bundestagswahl tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist.



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