15 Mai Karliczek: EEG-Handlungsspielräume nutzen
Ibbenbüren. Die Neugestaltung des EEG darf nicht zur Stolperfalle der heimischen Arbeitsplätze in der Industrie werden, so die Forderung beim gemeinsamen Besuch der Bundestagsabgeordneten Anja Karliczek und der CDU-Ratsmitglieder Ulrich Remke und Monika Tegelmann beim Chemieunternehmen AkzoNobel Industrial Chemicals GmbH (ANIC) in Ibbenbüren-Uffeln.
„Durch den starken Verhandlungseinsatz der Bundesregierung konnten in den Leitlinien erhebliche Verbesserungen zugunsten der betroffenen Unternehmen gegenüber den ursprünglichen Entwürfen der EU-Kommission erreicht werden konnten,“ berichtete die Abgeordnete Karliczek zur Erleichterung.
Die chemische Industrie gehöre zu den Schlüsselindustrien in Nordrhein-Westfalen, mit 150 Arbeits- und Ausbildungsplätzen am Standort Ibbenbüren sei das Werk ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region, betonte der Püsselbürener Remke.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien als wesentlicher Bestandteil der weltweiten Nachhaltigkeitsstrategie werde grundsätzlich unterstützt, da die Chemieindustrie mit Ihren Produkten hier einen wertvollen Beitrag liefert, stellte Dr. Jürgen Baune, Executive Vice President bei AkzoNobel Industrial Chemicals b.v. und zugleich Geschäftsführungsmitglied des Chemieunternehmens, klar. Allerdings sei aus Unternehmenssicht besonders darauf zu achten, dass die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Unternehme nicht ins Ungleichgewicht gerate. „Unsere Strompreise sind doppelt so hoch wie in Amerika!“, machte Baune, der die europaweiten Chlor-Alkali Aktivitäten des Konzerns leitet, auf die wachsende Konkurrenz aus dem Ausland aufmerksam.
Im internationalen Vergleich hätten deutsche Hersteller trotz EEG-Entlastung immer noch die höchsten Produktionskosten im Chlor-Alkali-Sektor, bestätigte auch ANIC-Prokurist Alfons Terhalle.
„Unternehmen mit besonders hohen Stromkosten (ab 10 %) sollen nach aktueller Planung zukünftig nicht mehr als 15% der EEG-Umlage zahlen,“ erläuterte Anja Karliczek. Zusätzlich greife für Unternehmen wie AkzoNobel ein doppelter Kostendeckel: „Bei 4 % der Bruttowertschöpfung ist Schluss!“ Bei Unternehmen mit einer Stromkostenintensität über 20 % werde der Kostendeckel sogar weiter deutlich abgesenkt, so Karliczek. „Das EEG bietet Handlungsspielräume für energieintensive Unternehmen. Um die Arbeitsplätze zu schützen, müssen wir sie nutzen!“ betonte Karliczek.