Ich habe gegen die Ehe für alle gestimmt

Ich habe gegen die Ehe für alle gestimmt

Ich habe meine erste Rede im Deutschen Bundestag zum Thema steuerliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften gehalten. Ich halte es für richtig, dass Verantwortungsgemeinschaften rechtlich gleich behandelt werden. Daran haben wir in den vergangenen Jahren sukzessive gearbeitet. Der Staat hat aber an der Ehe ein anderes Interesse. Denn die Ehe zwischen Mann und Frau ist die einzige Form der zwischenmenschlichen Beziehung, die auf natürlichem Wege den Bestand unserer Gesellschaft durch Kinder sichern kann. Nur deshalb ist diese Form des Zusammenlebens grundgesetzlich besonders schützenswert. Ich kann verstehen, dass es eine große Sensibilität gegenüber Diskriminierung durch die Gesellschaft gibt. Dazu sind Verbindungen gleichgeschlechtlicher Menschen zu lange diskriminiert worden. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass die für heute geplante Abstimmung der Bedeutung des Themas nicht gerecht wird. Im Gegensatz dazu wie immer behauptet wird, gibt es keine Langzeitstudien zu den Auswirkungen auf Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Meine Einschätzung als Mutter dreier Kinder ist die, dass es für die Entwicklung von Kindern wichtig ist, das emotionale Spannungsfeld zwischen Vater und Mutter zu erleben. Ob es tatsächlich so ist, wie ich es annehme, hätte ich gerne vorher noch mit Psychologen erörtert. Aus meiner Sicht gibt es ein Recht der Kinder auf Vater und Mutter. Vieles, was wir in Berlin entscheiden, wird allein durch die Brille von Erwachsenen betrachtet. Ich möchte, dass wir uns häufiger in Ruhe damit auseinandersetzen, was die vielen schnellen Veränderungen in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben für unsere Kinder bedeuten. Dass nicht alles gut sein kann, können wir schon daran messen, dass wir noch nie so viele Kinder hatten wie heute, die psychologische Hilfe benötigen. Frau Merkel hatte eine intensive Auseinandersetzung um das Für und Wider dieses Themas vorgeschlagen. Darauf hätte ich mich gern eingelassen. Die SPD hat das leider verhindert.



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