Münsterländische Volkszeitung: „Riester“ weiter gefragt – Banken beklagen Aufwand

Münsterländische Volkszeitung: „Riester“ weiter gefragt – Banken beklagen Aufwand

Über Riesterrente, den Lebensstandard im Alter und gesetzliche Versicherungen sprachen Franz-Josef Konermann, Sprecher der Volksbanken im Kreis Steinfurt, und sein Vorstandskollege Hubert Overesch von der VR-Bank Kreis Steinfurt mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Anja Karliczek.

Rheine – Wie kann man seinen Lebensstandard im Alter halten? Hält die gesetzliche Rentenversicherung ihr Versprechen? Ist eine private Vorsorge unverzichtbar? Lohnt sich die Riester-Rente überhaupt und was bringt sie für die Sparer? Über diese Fragen diskutierten Franz-Josef Konermann, Sprecher der Volksbanken im Kreis Steinfurt, und sein Vorstandskollege Hubert Overesch von der VR-Bank Kreis Steinfurt mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Anja Karliczek beim Fachgespräch der Bankengruppe zum Thema „Mehr als zehn Jahre Riester-Förderung“.

Nur gesetzlich geht „auf keinen Fall”

„Die staatlich geförderte, kapitalgedeckte Altersvorsorge wie Riester ist vor allem für Menschen mit geringem Einkommen und Familien eine gute Möglichkeit, schon mit geringen Eigenbeiträgen für das Alter vorzusorgen.“ Dieser Einschätzung von Anja Karliczek, in der Unions-Bundestagsfraktion für das Thema Altersvorsorge zuständig, schlossen sich auch Franz-Josef Konermann und Hubert Overesch vorbehaltlos an. „Jeder muss es machen und jeder muss drin bleiben“, meinte Franz-Josef Konermann. Nur auf die gesetzliche Rente zu setzen, „das geht auf keinen Fall“.

Wie erfolgreich die sechs Volksbanken im Kreis Steinfurt beim Werben für die Riester-Rente bei ihren Kunden unterwegs sind, verdeutlichte Konermann an einigen Zahlen: Der Bestand an bankeigenen Riester-Verträgen liegt aktuell bei 32.434 mit einem Guthaben von rund 140 Millionen Euro. Vor allem Fonds-Lösungen wie die „Uni-Profi-Rente“ würden nachgefragt. Hier verzeichneten die Volksbanken allein im ersten Halbjahr 2015 ein Plus von 14,2 Prozent. Diese würden sich je zu einem Drittel aus Einlagen, staatlichen Zulagen und Wertsteigerungen zusammensetzen. „Riester-Sparen mit Fonds lohnt sich“, fasste Overesch zusammen.

Hohe Bürokratie

Wermutstropfen aus Sicht der Volksbanken ist jedoch der hohe bürokratische Aufwand. „Alles ist sehr komplex und sehr arbeitsaufwendig. Wir ersticken darin“, beklagte Konermann. Allein bei der VR-Bank Kreis Steinfurt seien dafür zwei Mitarbeiter beauftragt. Riestern müsse einfacher handelbar werden, um die Verbreitung zu fördern, pflichtete ihm Anja Karliczek bei.

Die Finanzexpertin betonte außerdem: „Die kapitalgedeckte Altersvorsorge ist wesentlich für ein Auskommen im Alter. Die verschiedenen Möglichkeiten müssen aber transparent und vergleichbar sein. Mit der Einführung eines für alle zertifizierten Vorsorgeprodukte einheitlichen Produktinformationsblatts erhalten die Kunden künftig eine genaue Kostenübersicht.“ Sie wies auch darauf hin, dass eine Produktinformationsstelle Altersvorsorge (PIA) ab 2016 zusätzlich zeigen wird, welche Chancen und Risiken ein Vorsorgeprodukt birgt. Auch werde die PIA ein verbindliches Modell zur Berechnung der Kosten vorgeben. Den Volksbanken im Kreis Steinfurt riet sie: „Gehen Sie in die Offensive!“



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