26 Mai Ibbenbürener Volkszeitung: Zwischen humorigen Einlagen und ersten Tönen
Jubiläums-Showabend im großen Festzelt mit 600 Gästen
Von Francis Kroll
BIRGTE. Ein Fest der Superlative war die fünftägige Feier des Bürgerschützenvereins St. Hubertus Birgte anlässlich seines 250-jährigen Bestehens. Am Sonntagabend sahen rund 600 Gäste bei der Jubiläumsshow im großen Festzelt ein abwechslungsreiches Programm, das sich sehen lassen konnte. Vorsitzender Klemens Wölte begrüßte die Gäste – unter ihnen zahlreiche Ehrengäste wie Pfarrer Stefan Notz, die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek, Bürgermeister Heinz Hüppe, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, den Jubelkönig Norbert Heilemann mit seiner Frau Anja und dem Königshaus sowie diverse andere Könige und Königinnen.
Pfarrer Stefan Notz hob besonders das Engagement der Schützen für die St.-Bonifatius-Kapelle mit einem eigens gegründeten Förderverein. Daher komme die Kollekte der Schützenmesse am Pfingstmontag dem Förderverein zugute. Bürgermeister Heinz Hüppe wünschte sich, dass Schule und Kindergarten in Birgte bleiben sollten. „Dazu braucht es Kinder, um das fortzuführen“, war sein Appell an die Birgter Bevölkerung.
Die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek verwies auf die Wirtschaft, die durch die Digitalisierung großen Veränderungen unterliege. Der entscheidende Punkt der Entwicklung berge auch Chancen. Bodenständigkeit, Heimatgefühl und Gemeinschaft seien wichtig und werden in Birgte stets gut gelebt. Sie hatte für die Tombola eine Reise nach Berlin von der CDU im Gepäck und durfte auch gleich die Glücksfee spielen. Wie es der Zufall will, gewann Annette Wölte, Frau des Vorsitzenden, diese dreitägige Reise für zwei Personen. Aber auch weitere wertvolle Preise, die im Laufe des Abends immer wieder aus der Lostrommel gezogen wurden, wechselten den Besitzer. Ob Elektrogrill, Elektro-Roller, der zufällig an den König von Lage ging, oder auch kleinere Gewinne machten den Abend spannend.
„Birgte kann Zukunft ha- ben, wenn man sich kennt und gegenseitig hilft“, stellte Karl-Josef Laumann in seiner humorigen Rede fest. Er appellierte an die junge Bevölkerung der Bauerschaft. „Cliquen können keinen Schützenverein ersetzen. Im Schützenverein sind alle Birgter vereint!“ Daher sei auch das Kinderschützenfest wichtig, an das er selbst gern zurückdenke. Viel Gelächter gab es, als er das Thema wechselte. „Was wäre, wenn man sein Leben rückwärts leben würde?“ Vom dunklen Grab zurück bis in die Kindheit und selbst in die Gebärmutter verfolgte er den Lebensweg rückwärts.
Der „Cloppenburger Schützenbruder“ eröffnete mit seinen spaßigen Einlagen zur Identifizierung eines Schützenbruders den lusigen Showabend und mit schottisch-musikalischer Eigenart betraten die „Ems Highlander Pipes and Drums“ den Saal. Viel Luft brauchten die Dudelsackspieler bei den Highlights der schottischen Folklore.
Ein temperamentvolles Unikum ist „Hertha“, alias Angelika Gausmann aus Mettingen, die auf ihre besonders originelle Weise das Publikum zum Toben brachte. Angelehnt an die örtlichen Begebenheiten verpackte sie geschickt ihre spitzen Treffer immer wieder aufs Neue. Das Festzelt bebte vor Begeisterung. Selbst Pfarrer Notz, der bekanntlich bald Abschied von der Gemeinde nimmt, wurde von ihr aufs Höchste gelobt und von den dankbaren Gemeindemitgliedern mit klatschendem Beifall für ihren beliebten Pastor überhäuft.
Akrobatik, Comedy und Entertainment der Spitzen- klasse versprach „Sir Julian“ aus Lauenbrück, der sein Publikum nicht enttäuschte. Dazu holte er Werner und Andreas aus dem Publikum. Ob Feuer speiend, Stapelstühle auf dem Kinn balancierend oder Luftballon schluckend, der Künstler war für atemberaubende Überraschungen immer wieder gut. Die vereinseigene „Hubertusgarde“, gestandene Familienväter aus Birgte, beschlossen das abwechslungsreiche Programm mit Showtanzeinlagen nach flotter Musik. Ab Mitternacht war die umgebaute Tanzfläche freigegeben für eine „bewegte“ Nacht mit DJ Andy.